Besuch aus dem Fusō Teikoku
#11
Hinter ihnen schloss sich das Tor. Der Schritt in diesen Raum löst die Verbindung zur gewöhnlichen Welt. Wer hier verweilt, trägt ein Gewicht, das nicht von sich kommt. 

Heute ist es das Kind der Götter, empfangen im Bild des Thrones. 

Die Halle ist weit, das Licht gedämpft. Am Ende des Raumes, auf der erhöhten Stufe, stand Ihre Erleuchtete Majestät. Sie trat nicht vor, sondern ließ den Raum wirken. Als der Gast näherkam, senkte sie den Blick nur einen Atemzug lang, und hob ihn dann ruhig.

Das Bild hat den Schritt empfangen.

Die Worte fielen klar, ohne Hast. Die Worte folgten der Hofsprache, dem Hofton des Reiches: einer rituellen Ausdrucksform ohne direkte Befehle, ohne persönliches "Ich". Sie benennt keine Namen, sondern Rollen, und gibt allem ein Gewicht, das über den Moment hinaus trägt.

Der Weg hierher ist gesehen, die Gegenwart vermerkt.

Ein leises Nicken folgte, wie ein Gruß unter Gleichrangigen, doch in der Form vollkommen. Die Stimme trug keine Strenge, nur die Gelassenheit einer Herrscherin, die noch jung wirkt,  wenn man nicht weiß, dass sie den Einschnitt ihres Hofes geführt hat, eine umfassende Säuberung der Regierung, bei der ganze Machtlinien entfernt und durch ihre eigene Ordnung ersetzt wurden, nachdem einflussreiche Hoflinien und Beamtenkreise in ihrer Jugend versucht hatten, Entscheidungen an ihr vorbei zu gestalten oder sie als reine Symbolfigur zu benutzen.
Sie fühlt sich außerordentlich geehrt von diesem Besuch auch wenn sie hier im jetzt noch nicht ihrer Freude Ausdruck vermitteln darf sieht man es in ihren Augen. 
Amateru Himeka 
Ten’onka („Stimme des Himmels“) | Kaiserin des Tōyō no Teikoku
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