Zeremonie der Erneuerung
#2
„Und es begab sich zur Zeit des Lichts, dass die Klinge sprach.“

Am Tage des Brakzet, zur Sonnenwende, trat Alrun, Tochter des Volkes, vor den Kreis.
Sie trug kein Zepter, kein Kranz – nur das Messer, das trennt und heilt.
Wie in alten Zeiten fiel das Blut in die Erde,
und die Erde schwieg – denn sie erkannte ihre Hüterin.
Nicht im Palast, nicht auf dem Thron, sondern auf blankem Stein stand sie.
Nicht durch Krone, sondern durch Tat herrscht sie.
Nicht durch Blut, sondern durch die Bereitschaft, es zu vergießen.
Sie ist wie die, die aus dem Feuer steigt.
Wie die, die den Speer nicht wirft, sondern hält.
Wie die, die sagt: „Ich bin da. Ich werde tun, was getan werden muss.“
So sah es der Götterrat. So schwieg das Volk.
Denn wo sie steht, muss niemand mehr fragen.

Alrun – nicht Herrscherin, sondern Zeichen. Nicht Königin, sondern Werkzeug. Nicht fern – sondern mitten unter uns.
Denn geschrieben steht: „Durch eine wird das Land erneuert, durch eine wird der Kreis geschlossen, und durch eine wird das Morgen entstehen.“

aam’ne. Nicht hoffen. Tun.
Ansgar Falke,
Oberster Gode Irkaniens.
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Zeremonie der Erneuerung - von Alrun Amalbalde - 21.06.2025, 01:40
RE: Zeremonie der Erneuerung - von Ansgar Falke - 21.06.2025, 01:41
RE: Zeremonie der Erneuerung - von Nornen - 21.06.2025, 01:41

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