Banka Irkania
#1
Firmenzentrale
Die Zentrale der Banka Irkania erhebt sich im Herzen von Irkania-Stadd wie ein bewusst gesetztes Zeichen. Kein modernes Glasversprechen, kein freundliches Finanzdesign – sondern Marmor, Stein und Masse. Wer sich dem Gebäude nähert, spürt sofort, dass hier nicht um Vertrauen geworben wird. Hier wird es vorausgesetzt.
Die Fassade besteht aus hellem, schwerem Stein, unterbrochen von hohen Fensterachsen und klaren Linien. Der Bau wirkt zeitlos, fast absichtlich aus der Zeit gefallen. Er soll nicht gefallen, sondern bestehen. Im Inneren setzt sich dieser Eindruck fort: polierter Marmor, gedämpfte Beleuchtung, große Räume mit kontrollierter Akustik. Schritte hallen leicht – nicht laut, aber hörbar. Man soll wissen, dass man hier ist.
Fast jede irkanische Familie hat ein Konto bei der Banka Irkania. Für viele beginnt und endet ihr finanzielles Leben hier: Gehalt, Kredite, Rücklagen, Investitionen. Die Bank ist allgegenwärtig, ohne sich aufzudrängen. Sie ist kein staatliches Monopol – aber faktisch das monetäre Zentrum der Republik. Kaum ein größerer wirtschaftlicher Vorgang, der nicht zumindest berührt wird.
Die Banka Irkania ist Kriegsprofiteur und Friedensprofiteur gleichermaßen. Sie finanziert Infrastruktur, Rüstung, Wiederaufbau, Expansion. Moral ist hier kein Leitwert, sondern eine Variable. Intern spricht man nicht von Gut oder Böse, sondern von Tragfähigkeit, Risiko und politischer Akzeptanz. Ihre Finger reichen tief – nicht nur in Taschen, sondern in Strukturen. Bis zu den Oberarmen, wie Kritiker sagen.

Innere Struktur und Menschen
Je höher man sich innerhalb der Bank bewegt, desto kälter wird die Luft. In den unteren Ebenen arbeiten Beraterinnen, Analysten, Sachbearbeiter, viele von ihnen ernsthaft bemüht, für Kunden Stabilität und Sicherheit zu schaffen. Der Frauenanteil liegt bei rund 40 %, in manchen Abteilungen sogar höher. Es gibt ganze Bereiche, die tatsächlich an das Beste glauben, was Geld ermöglichen kann: Versorgung, Sicherheit, Planbarkeit.
Doch weiter oben ändert sich der Ton. Entscheidungen werden abstrakter, Menschen zu Zahlen, Staaten zu Risiken, Konflikte zu Chancen. Loyalität gilt nicht dem Kunden, sondern der Position. Idealismus wird dort nicht bekämpft, er wird geradezu aussortiert.

Sicherheit und Schattenstrukturen
Anders als viele andere irkanische Großkonzerne unterhält die Banka Irkania keine klassischen bewaffneten Einheiten, keine offenen Sicherheitsbataillone, keine gepanzerten Fahrzeuge mit Firmenlogo und erst recht keine Kriegsschiffe. Ihre Macht wird nicht demonstrativ geschützt, sondern gezielt abgesichert.
Die Bank setzt auf spezialisierte operative Kräfte. Kleine, hochqualifizierte Einheiten, formell als Sicherheits- und Interventionsdienst geführt, faktisch jedoch mit Fähigkeiten ausgestattet, die weit über Objektschutz hinausgehen. Diese Kräfte arbeiten diskret, flexibel und ohne öffentlich erkennbare Zugehörigkeit. Ihre Existenz ist bekannt, ihr Umfang nicht.
Eine Grundregel gilt uneingeschränkt: Lösegeld wird nicht gezahlt.
Nicht für Entführte, nicht für erpresste Daten, nicht für blockierte Vermögenswerte. Geld, das der Bank gehört, wird zurückgeholt – notfalls über Jahre, über Umwege, über Personen. Die Methoden bleiben dabei selten sichtbar, aber stets wirksam. Wer der Bank etwas schuldet, bleibt der Bank nicht entzogen.
In diesem Bereich zeigt sich das zwielichtige Gesicht der Banka Irkania. Ihre Verbindungen reichen bis an den Rand der Unterwelt – und manchmal darüber hinaus. Informelle Netzwerke, Vermittler, Schuldensammler, juristische Grauzonen. Alles bewegt sich am Rand des Legalen, selten offen jenseits davon. Die Bank wandert bewusst auf diesem Grat. Sie fällt nicht – sie balanciert.
Intern wird das nicht romantisiert. Es gilt als notwendige Funktion. Geld ist Macht, und Macht darf nicht erpressbar sein. In dieser Logik liegt ein Teil der Furcht, die der Bank entgegengebracht wird – und ein Teil ihrer Stabilität.
Die Banka Irkania verteidigt sich nicht territorial. Sie sichert Forderungen, Zugänge und Abhängigkeiten.
Angriffe werden nicht abgewehrt, sondern neutralisiert, finanziell, juristisch oder persönlich.

Alfred Lande
An der Spitze steht Alfred Lande.
Für ihn ist die Bank kein Dienstleister, sondern ein Machtinstrument.
Lande interessiert sich nicht für Renditen als solche, sondern für Einfluss. Für ihn ist Geld kein Ziel, sondern ein Hebel. Seine Nähe zu rechten Ideologien ist bekannt, doch selten offen ausgesprochen. Er versteht es, seine Überzeugungen hinter wirtschaftlicher Rationalität und staatlicher Notwendigkeit zu verbergen. Was zählt, ist Ordnung, und die Frage, wer und wie man sie definiert.
Wie sein Sohn glaubt auch Alfred Lande an Struktur, Hierarchie und Durchsetzung. Anders als dieser ist er jedoch subtiler. Wo andere reden, wartet er.

Das Büro des Vorstandsvorsitzenden
Landes Büro ist kein Arbeitsplatz, sondern eine Inszenierung.
Hohe Decken, schwere Möbel, dunkles Holz, Stein. Kunst hängt an den Wänden, aber nichts Persönliches. Keine Fotos, keine Erinnerungen. Alles ist austauschbar, außer dem Raum selbst.
Der Schreibtisch ist groß, frei stehend, so positioniert, dass Besucher automatisch in die untere Perspektive geraten. Fenster geben den Blick über Teile der Stadt frei, nicht panoramisch, sondern kontrolliert. Man sieht genug, um zu wissen, wo man steht.
Gespräche sind kurz, präzise. Lande hört zu, unterbricht selten und entscheidet spät.
Die Banka Irkania endet nicht an diesem Schreibtisch.
Aber von hier aus wird entschieden, wie tief sie reicht.
Alfred Bjarnothargrimsvaldurinrikssonr Lande
Vorsitzender der Banka Irkania
Genepohl, Freie Irkanische Republik
„Finanzielle Stärke für eine souveräne Zukunft.“
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