Ein Tag nach dem Reinheitsgesetz – Republik in Umstellung
#3
GENEPOHL, 07:00 Uhr
Der Himmel ist bewölkt. Keine Truppen auf den Straßen. Keine Notstandsverhängung. Nur eine neue Zeile im öffentlichen Register:
Zitat:Zentralkommando – Direktive 23/2466
„Die Ordnung bleibt. Wer an ihr zerbricht, war nie Teil von ihr.“
Die Kommunikation wird ruhiger, nicht schärfer. Offizielle Sprecher vermeiden martialische Begriffe. Stattdessen Begriffe wie „Integritätsabgleich“, „Strukturberuhigung“, „Sicherungsfeldpflege“.
08:45 Uhr
In öffentlichen Einrichtungen hängen neue Plakate: „Kein Rückschritt. Kein Streit. Nur Klarheit.“
An Bahnhöfen verteilen Ehrenamtliche Tee. Nicht zur Beruhigung – sondern als Geste: „Die Republik hat Zeit. Wer sie nicht hat, muss sich fragen, wem er dient.“
10:00 Uhr – Medienansage
Der Sprecher der BSI, mit ruhiger Stimme:
Zitat:„Wir verfolgen keine Gegner. Wir heilen das System. Wer Gewalt will, hat bereits verloren. Wer bleibt, wird gesehen.“
13:00 Uhr – Struktureller Umbau
Ohne große Worte beginnen universitäre Einrichtungen, Klinikleitungen, lokale Verwaltungen, ihre Strukturen in Selbstprüfung zu überführen. Leitbilder werden überarbeitet. Personalakten geöffnet. Nicht um zu bestrafen – sondern um Vertrauen zu ersetzen, wo es zerfiel.
16:00 Uhr – die Einladung
Alrun Amalbalde kündigt über das IRK-Net eine Direktübertragung aus Irkania-Stadd an. Kein offizieller Rahmen. Keine Flagge. Nur ein kleiner Saal. Vor ihr: Schüler, Pflegerinnen, einfache Bürger. Hinter ihr: Stille.
Eine Esche weiß ich, heißt Yggdrasil,
den hohen Baum mit heiligem Wasser besprengt;
von ihm fällt Tau in die Täler nieder,
immergrün steht er am Urdbrunnen.

Völuspá, Die Edda

Das Schicksal ist ein Netz, gewoben von Urd, Verdandi und Skuld – unausweichlich, unergründlich, und doch voller Möglichkeiten.
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Dritter Tag – Struktur kennt keine Panik - von Nornen - 04.07.2025, 10:27

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