Grundsatzpapier: Sim-on und Sim-off – Spielweisen in der Weltensimulation
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1. Einleitung
In der Weltensimulation existieren unterschiedliche Spielweisen, wie Staaten und Personen agieren. Dieses Papier dient dazu, grundlegende Konzepte und Unterschiede zu erklären – insbesondere im Hinblick auf sim-on (Ingame) und sim-off (Metaebene). Ziel ist es, Missverständnisse zu vermeiden und ein besseres Verständnis der unterschiedlichen Perspektiven zu fördern.

2. Das Spektrum der Spielweisen
Statt klar abgegrenzter Kategorien existiert ein kontinuierliches Spektrum zwischen zwei Extremen:

a) Multicharakter-Ansatz (z. B. Irkanien)
Eine RL-Person verkörpert mehrere Charaktere mit jeweils eigenem Wissen und Handlungsspielraum.
Starke Trennung von sim-on und sim-off: Informationen werden nur genutzt, wenn sie im Spielkontext gerechtfertigt sind.
Entscheidungen basieren auf der simulierten Bevölkerung oder Struktur, nicht auf der Anzahl realer Spieler.

b) Einzelcharakter-Ansatz (z. B. Discord-Demokratien, NationStates)
Eine RL-Person hat meist einen festen Charakter, oft angelehnt an die eigene Person.
Entscheidungen spiegeln direkt die Meinungen der Spieler wider.
Sim-on und sim-off verschwimmen häufig, teils bewusst.
Die meisten Projekte bewegen sich irgendwo dazwischen. Auch innerhalb eines Staates kann es Mischformen geben, etwa wenn eine Person mehrere Rollen übernimmt, aber dennoch persönliche Meinungen einfließen lässt.

3. Typische Missverständnisse
Unabhängig vom gewählten Ansatz kommt es regelmäßig zu Verwechslungen zwischen sim-on und sim-off. Besonders häufig:
Sim-on-Kritik wird als sim-off-Angriff aufgefasst oder umgekehrt.
Ein sim-on-Charakter agiert nachvollziehbar hart, die Reaktion erfolgt jedoch auf persönlicher Ebene.
OOC-Frust wird in IC-Handlungen übersetzt, ohne dass dies offen gemacht wird.
Meta-Wissen beeinflusst Ingame-Entscheidungen (z. B. „Ich weiß zwar, mein Charakter weiß es nicht – aber ich spiele trotzdem danach.“)
Solche Dynamiken sind nicht auf bestimmte Systeme beschränkt, sondern treten überall auf. Der Schlüssel liegt in Kommunikation, Transparenz und Fairness.

4. Irkanische Praxis
In Irkanien wird eine strikte sim-on/sim-off-Trennung gepflegt – jedoch mit dem Bewusstsein, dass diese nie absolut sein kann. Typisch sind:
Multicharakterspiel mit rollenspezifischem Wissen.
Entscheidungen orientieren sich an Struktur und Simulation, nicht an Spielerzahl.
Meta-Einflüsse werden vermieden oder explizit gemacht.

5. Schlussgedanken
Jede Spielweise hat ihre Berechtigung, vom tiefen Rollenverständnis bis hin zur direkten, spielerzentrierten Politik. Wichtig ist dabei Offenheit über das eigene Vorgehen und die Bereitschaft, andere Ansätze zu respektieren, auch wenn sie einem fremd erscheinen.

Dieses Papier soll nicht Unterschiede einebnen, sondern Verständnis schaffen – für das, was andere tun, warum sie es so tun, und was das im Miteinander bedeutet.

Denn am Ende gilt: Wir alle sind aktiv, wir alle gestalten unsere Staaten und wir alle wollen dabei Spaß haben. Missverständnisse lassen sich nicht ganz vermeiden aber mit etwas Respekt und Kommunikation lässt sich viel Frust vermeiden.
Marek A. Talween
Beauftragter für Strukturverwaltung und souveräne Systeme des Strukturstaatsprinzips
Freie Irkanische Republik | Kommandoabteilung Außenpolitik
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Grundsatzpapier: Sim-on und Sim-off – Spielweisen in der Weltensimulation - von Marek Talween - 24.04.2025, 14:18

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